Philip Parker

It is easy to find a screenplay, nearly everyone is writing one. It is impossible to find a great screenplay because they are not found, they are created by a creative team with an understanding of how screen narratives work. Philip Parker

Philip Parker (Autor, Drehbuchlehrer, Mitglied des British Film Council) hat wesentlich dazu beigetragen, die in der Thatcher-Ära nahezu zerstörte britische Filmindustrie zu dem aufzubauen, was sie heute ist. In Zahlen heißt das eine Steigerung von 16 auf ca. 160 Kinoproduktionen jährlich. Natürlich war das nur mit dem Geld aus der staatlichen Lotterie möglich, aber dass eine ganze Reihe dieser Filme jedes Jahr über die nationalen Grenzen hinaus Erfolg haben, ist mit Sicherheit kein Zufall.

Parkers in langjähriger Feldforschung mit seinen Studenten entwickeltes System der CREATIVE MATRIX ist weitaus umfassender, als alle bisher bekannten Modelle zur Filmdramaturgie und geht z.B. sehr präzise auf den oft missverständlich benutzten Begriff des Genres ein, der bei Parker bereits zu Beginn der Stoffentwicklung fundamentale Bedeutung hat.

Ebenso wichtig wie die Frage „Was ist Kino-, was ist Fernsehfilm?“ – oder um direkt zu zitieren: „How to turn a little personal story into real cinema“ – ist es Parker, die speziellen Erzählformen von TV-Mehrteiler, Fernsehserie, Sitcom etc. darzulegen und ihre Anwendungsmöglichkeiten, aber auch ihre Grenzen zu beleuchten. Dabei werden Marketingstrategien (Was ist aktuell? Was gibt es noch nicht) mit berücksichtigt.

Parkers Idee ist die eines europäischen Films, der eine eigene Identität hat. Für viele Geschichten ist es eben der falsche Weg, das Modell der „Reise des Helden“ anzuwenden, der in ein dunkles Märchenland abtaucht, um das kraftbringende Elixier zu finden. Was ist, wenn es keinen Bösewicht gibt, sondern nur die normalen Probleme der arbeitslosen Familien, von denen der Zuschauer im Alltag selbst genügend hat? Langweilig? Kann man nicht machen, hieß es vor Filmen wie The Full Monty, Fish And Ships etc., die bereits mit Parkers Developement-Modell entstanden.

Ziel einer Drehbuchentwicklung muss sein, Produzenten, Entscheidern und Gremien eine erste Drehbuchfassung zu bieten, die bereits besser ist als 95 % der Bücher, die über ihre Tische wandern.